Ich hab noch den Kochlöffel hintendrauf gekriegt.
Ich habe keinen Dauerschaden in dem Sinne, dass ich nicht mehr auf meinem Hintern sitzen könnte.
Aber ich wusste als Neunzehnjährige nicht, wie ich mit einem Neunjährigen fertig werden könnte, der mich ärgert, ausser ihn übers Knie zu legen.
Das tut mir heute noch leid.
Ich mache meinen Eltern keinen Vorwurf, sie waren genauso erzogen worden, und als ich Kind war, wurde (trotz gesetzlichem Verbot) in den Schulen auch noch geschlagen.
Aber genau das ist der Schaden, den man erleidet: man kennt keine Alternativen und bringt dem Kind genauso wieder bei, dass Schlagen eine angemessene Reaktion ist, wenn man etwas will oder nicht will.
Die Eltern sind stärker, also schlagen sie das Kind (Logik des Kindes). Später ist Kind gross, stärker als XY, also schlägt es wieder.
Nein, ich bin kein Schlägertyp geworden. Aber dass ich den Neunjährigen damals verhauen habe (wenn auch immerhin auf die dicke Jeans - ich hoffe, er hat es nicht so fest gespürt), das tut mir wie gesagt heute noch leid. Und es tut mir leid, dass ich nicht als Kind gelernt habe, Konflikte auf andere Art zu lösen.
LG Irene