Kinder werden geschlagen - wie reagieren?

  • Hallo liebe Forianerinnen,


    ich wende mich heute mit einem etwas heiklen Thema an euch: In meinem Umfeld gibt es eine Mama, die ihre Kinder zuweilen schlägt. Nicht regelmäßig und nicht im Sinne von Prügel, aber eben doch immer mal wieder z.B. eine Ohrfeige oder einen Schlag auf den Hintern. Die Kinder sind im Vorschulalter. Die Familie kommt aus normalen Verhältnissen. Ich weiß seit dem WE sicher, dass es so ist und weiß nun nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich finde, man sollte nie nie nie Kinder schlagen. Aber was kann ich tun?


    Vielleicht könnt ihr mir raten?! War jemand schonmal in einer ähnlichen Situation? Ist es zu heikel, die Mama darauf anzusprechen?


    Vielen Dank für eure Hilfe und entschuldigt bitte, dass ich nicht mehr Infos preisgeben kann, ich möchte, dass es zumindest einigermaßen anonym bleibt...


    LG,
    kleiner Engel :angel:

  • Mein erster Gedanke war "anzeigen", denn soweit ich weiß, ist es verboten, seine Kinder zu schlagen.
    Wenn es sich aber um Bekannte von Euch handelt, ist das vielleicht etwas krass.
    Ansprechen würde ich es aber schon, auch wenn es sicher schwierig ist, die richtigen Worte zu finden. Weißt Du denn, wie es dazu kommt? Betrachten die Eltern Schläge als völlig normales, adäquates Erziehungsmittel (das fände ich ganz schlimm) oder ist es mehr eine Affekthanldung, wenn sie richtig wütend werden (das ist zwar nicht wirklich besser, aber eher noch verzeihlich, finde ich. Da läßt sich wahrscheinlich mit "Erziehungsberatung" durch professionelle Helfer auch helfen).

  • Ich abstrahiere nun mal wieder von einem anderen Beispiel, da ich zum Glück keine Mama kenne, die ihre Kinder schlägt (oder nicht davon wüsste). Ich würde ganz klar sagen, dass ich das inakzeptabel finde und meine Meinung auch begründen (aus der Situation heraus zB, dass das Kind das doch nicht aus böser Absicht gemacht hat, wieso es also bestraft wird usw.; und allgemein: wie will man einem Kind vermitteln, dass Gewalt tabu ist, wenn man sie selbst anwendet, was soll das Kind durch den Schlag lernen außer Angst vor einem Fehlverhalten usw)


    Je nachdem, wie die Mutter darauf reagiert, würde ich in so einem krassen Fall von Meinungsverschiedenheit auch den Kontakt abbrechen.


    Abstrahiert hab ich das mal wieder von der Hundeerziehung, würde ich mitbekommen, wie eine Bekannte ihr Hunde schlägt, würde ich sehr deutlich meine Meinung dazu äußern und mit so jemandem im Zweifel auch nichts mehr unternehmen wollen, wenn derjenige sich absolut uneinsichtig zeigt.

  • Leider haben ja viele Eltern immer noch die Auffassung, so eine "kleine Ohrfeige" schadet doch nicht. Welches Verhältnis hast du denn zu der Mutter? Ist es so eng, dass du es ansprechen könntest oder würde sie das nur anmaßend finden?


    Grundätzlich bin ich ja schon der Meinung, dass man etwas sagen sollte, wenn das öfters auffällt. Oder du rufst mal beim Jugendamt an und schilderst ( völlig anonym für die betroffene Familie) die Situation. Dort sitzen ja Fachleute, vielleicht haben sie ja einen Tipp, wie du das Thema am besten anschneiden kannst.

  • Ich würde ihr zunächst mal klarmachen, dass es verboten ist, Kinder zu schlagen (Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung)! Ob ihr das so bewusst ist?
    Ich denke, so eine sachliche Äußerung ist vielleicht der beste Weg?

  • Welches Verhältnis hast du denn zu der Mutter? Ist es so eng, dass du es ansprechen könntest oder würde sie das nur anmaßend finden?

    Es ist schon nah genug. Aber vielleicht macht es gerade das so schwer?

    Betrachten die Eltern Schläge als völlig normales, adäquates Erziehungsmittel

    Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber den Eindruck macht es auf mich schon.



    Irgendwie bin ich vor allem total überrascht davon, ich hatte immer den Eindruck, dass so etwas nur in S*upernanni-Familien passiert, aber doch nicht bei ganz normalen Leuten?! Oder vielleicht gerade da?


    Leider gibt es ja immer noch viele Menschen, die den (gehassten) Satz äußern "Ach, ich habe auch als Kind schonmal eine bekommen, aber geschadet hat es mir nichts." Ich frage mich dann immer: "Aber hat es denn genutzt?" Sicherlich auch nicht...

  • Ich würde sie definitiv auch drauf ansprechen und im Falle völliger Uneinsichtigkeit auch das Jugendamt informieren. Vielleicht ist sie überfordert und man könnte ihr helfen indem ihr eine Erziehungshilfe an die Seite gestellt wird oder jemand der ihr im Alltag ein bischen was abnimmt? Was sagt der Papa der Kinder dazu bzw schlägt er diese auch?

  • Ich war letztes Jahr in einer ähnlichen Situation. Es ging zwar nicht um Schläge, aber um andere fragwürdige Erziehungsmethoden. Manche Leser werden sich eventuell erinnern.


    Letztendlich habe ich die Mutter darauf angesprochen, aber erst einige Wochen später. Ich hab das per E-Mail getan, um ihr zu überlassen, ob sie darauf eingehen will oder nicht. Ich hab auch gleich dazu geschrieben, dass ich sie nicht in eine Rechtfertigungssituation bringen möchte, ich es aber so und so sehe. Wir haben uns über das Thema ausgetauscht und gut war's. Ich denke, ich habe damit etwas bewirkt, auch wenn wir danach nie wieder drüber gesprochen haben. Das war für unsere Freundschaft das beste. Ich habe getan, was ich konnte und mehr war nicht nötig. Es war dann auch gut so.

  • Wenn du so ein Jugendamt hast wie wir hier bei uns, dann kannst du es gleich lassen es dort anzuzeigen! Da hat sich bei uns niemand drum gekümmert....

  • Hallo Kleiner Engel


    Hui, das Thema kommt mir irgendwie bekannt vor... Ich hatte dazu vor ziemlich genau einem Jahr auch einen Thread zu eröffnet... Wenn Du magst findest du ihn hier


    Ich habe damals auch sehr lange überlegt, was ich tun soll und ich habe dann tatsächlich das Gespräch mit der Mutter gesucht - allerdings war das dann erst so 3 oder 4 Wochen nach meinem Post hier... Ich habe sie da dann mal eher zufällig im Treppenhaus getroffen und da hat sie mich gefragt, ob uns die Kids eigentlich am Abend jeweils stören, wenn sie durch die Wohnung rennen...


    Ich habe dann geantwortet, dass mich das Rumrennen an und für sich nicht gross stört (die gehen ja meist auch irgendwann ins Bett :) ) allerdings würden wir halt immer alles SEHR genau mitkriegen vorallem das Rumschreien und Schimpfen des Papas als auch das Weinen der Kids... Sie hat mich damals dann ganz erschrocken angeguckt und war dann auch sichtlich verlegen... Sie hat dann nur was von "Stress auf Arbeit bei ihrem Mann..." etc. gesagt und es war ihr wie gesagt sichtlich peinlich... Die Zeit direkt nach diesem Gespräch hat sich die Situation (also rein von dem her, was wir gehört haben) ziemlich verbessert. Zwischendurch wurde zwar nach wie vor rumgeschrien aber es war deutlich weniger - ebenso das Weinen der Kids...


    Inzwischen ist es so, dass die Kids am Abend nur noch sehr selten weinen und auch das Rumschreien des Vaters hat sich deutlich reduziert. Mit lauter Stimme schimpfen tut er zwar noch immer gerne, aber ich denke, dass sich zumindest das Schlagen (was wir ja auch nur vermuten aber nie wirklich beweisen konnten) mehr oder weniger erledigt hat... Keine Ahnung: vielleicht hat die Mutter wirklich einen Schreck gekriegt bzw. ist ihr endlich klargeworden was da läuft, als ich ihr das so gesagt habe? Ich hoffe es zumindest ;)


    Ich wäre deswegen in deinem Fall auch ganz klar FÜR ein Ansprechen der Situation, gerade wenn du die Mama der Kinder gut kennst bzw. ihr euch nahe steht. Sicher, es ist nie einfach, aber sieh es mal so: du kümmerst dich zumindest! Und im Übrigen kann ich sagen, dass ich das Ansprechen einer Person, die man gut kennt, irgendwie doch einfacher finde...


    Dazu kann ich übrigens auch noch eine kleine Geschichte beitragen: mein Mann und ich waren mal mit meinem Schwager und seinen zwei Jungs (5 und 3) unterwegs und der Grössere war an dem Tag extrem bockig und anstrengend. Auf jedenfall wollte er nicht hören und nachdem er beim 3. oder 4. "nein" von Papa noch immer nicht hören wollte, hat ihn dieser recht unsaft am Arm rumgerissen und hat ihm einen kräftigen Klaps auf den Po gegeben. Da habe ich dann auch sehr schnell reagiert und habe meinem Schwager klipp und klar gesagt, dass ich sowas NIE mehr sehen will wenn ich mit dabei bin!


    Er war dann zuerst natürlich eingeschnappt und konnte meine heftige Reaktion nicht so richtig verstehen (verständlich, wer lässt sich schon gerne in seine Erziehungsmethoden reinreden), schliesslich sei es doch "nur" ein Klaps gewesen. Ich habe dann aber meine Meinung sehr klar und deutlich gesagt und er hat das dann so akzeptiert. Später hat er sich dann sogar bei mir entschuldigt, worauf ich ihm dann gesagt habe, dass er sich lieber bei seinem Sohn entschuldigen soll... Schlagen bzw. jegliche Art von Gewalt geht für mich nämlich einfach ÜBERHAUPT NICHT! :shakehead:


    Liebe Grüsse


    Siri

  • Mal ne Gegenfrage: Wer von euch hat als Kind Schläge bekommen?
    Im Sinne von Klaps auf den Po oder die Finger?
    Hat es euch geschadet?
    Seid ihr jetzt aggressive Schlägertypen?
    Warum hat sich da vor 30 Jahren niemand aufgeregt?
    Weil man trotzdem groß und vernünftig geworden ist?


    Findet ihr es nicht leicht übertrieben, wegen Klapsen das Jugendamt einzuschalten oder die Person zu verklagen?
    Wo ist denn hier noch eine Rechtmäßigkeit gegeben?


    Ist es nicht ziemlich vermessen, sich da so hineinzudrängen?



    Ich geh ja auch net zur Mutter gegenüber, deren Kind immer fetter und ausgegrenzter in der Klasse wird, weil der arme Kerl gezwungen wird, den ganzen Tag Schularbeiten zu machen, damit er ja nur 1er schreibt. Das Kind darf nicht raus, ist blass und unansehnlich und in Sport eine Doppelnull. Ich werde ihr nie sagen, dass ihre Kinder gehänselt werden, weil sie mit den schrecklichsten Hosen dieser Welt in die Schule gehen müssen (Karotte lass grüßen).
    <- Das schadet dem Kind doch mehr als ein Klaps auf die Finger, weil es etwas angefasst hat, was es nicht soll.



    Net falsch verstehen: Ich ziehe sehr wohl eine Grenze zwischen Schlägen und Klapsen, aber ich habe ein paar Ohrfeigen und Schläge auf den Hintern bekommen und DAS habe ich nie wieder gebraucht. Das war eine Erziehungsmaßnahme, die 100%ig gewirkt hat.

  • Danke... das gleiche denke ich auch...


    Ich denke, man sollte wirklich zwischen einem Klaps und schlagen unterscheiden... und ich denke, dass man das nicht über das Forum diskutieren kann, denn wir alle haben nicht gesehen, WIE das Kind "geschlagen" wurde und in welcher "Regelmäßigkeit" das geschieht... was man macht und wie man reagiert, muss man für sich selbst entscheiden und gut...


    wenn du meinst, du musst deswegen zum JA gehen, dann mach es... in erster Linie würde ich aber auch das Gespräch mit der Mutter suchen, wenn das Kind geschlagen wurde... fruchtet das nicht und es wiederholt sich immer wieder, würd ich dann wohl auch das JA einschalten...

  • Danke b4, ich hab es mich nicht getraut zu schreiben. Auch ich differenziere zwischen Schlägen und Klapsen. Würden die Kinder täglich geschlagen werden, würde ich sagen mach was, aber bei sporadischen Klapsen würde ich es nicht riskieren, dass die Kinder im schlimmsten Fall aus einer relativ intakten Familie gerissen werden könnten. Das ist sicher der schlimmste Fall, der passieren könnte, aber kann man sich sicher sein, dass das eben nicht passiert?


    Hut ab vor jedem, der erziehen kann, ohne Klaps auf die Finger. Aber ich weiß nicht, wie ich meine Kinder davon abhalte in die Steckdose zu fassen. Diskutieren bringt bei uns nichts. Oder was soll ich machen, wenn die Große zum 10. mal die Kleine umschubst? Reden hilft nun mal bei uns leider noch nicht und eine Auszeit auch nicht. Und irgendwann reicht es einfach.


    Letztens stand doch in der Zeitung, dass Bayern vor hat, jeder Familie mal einen Mitarbeiter vom Jugendamt vorbei zu schicken. Ehrlich gesagt hätte ich da schon Angst, dass die uns dann am Wickeln hätten. Die brauchen nur einen schlechten Tag bei uns erwischen, bei dem ich den ganzen Tag zwei brüllende und eifersüchtige Kleinkinder am Bein hängen hab und Mittags noch das Frühstück auf dem Tisch steht, sich die Wäsche türmt, die Große die Kleine haut, ich die große pack und "zur Schnecke" mach .... ich weiß nicht, was sich die denken würden .... manchmal geht es nun mal zu wie im Irrenhaus.


    Das Jugendamt soll sich bitte um wirklich schlimme Fälle kümmern, damit kein Kind mehr verhungern muss oder zu Tode geschlagen und geschüttelt wird. Da haben sie mehr wie genug zu tun!

    Eine Veränderung bewirkt stets eine weitere Veränderung.

    Niccoló Machiavelli (1469 - 1527)


  • Sorry, aber DAS Argument finde ich einfach nur :shakehead: :uhoh:


    Nur weil manche hier Klapse und Schläge vielleicht aus ihrer Kindheit durchaus kennen heisst das doch noch lange nicht, dass es damals RICHTIGER war? Vor 30 Jahren hat man Säuglingen z.T auch schon mit 1 oder 2 Monaten Brei gefüttert, hat sie auf dem Bauch schlafen lassen oder hat sie stundenlang schreien lassen, weil es ja sooo gesund für die Lungen war :rolleyes2: , deswegen würde man aber heute auch nicht auf die Idee kommen das zu tun bzw. es als richtig anzusehen... Gottseidank sind wir HEUTE in der glücklichen Lage, das man sich überall gut informieren kann (manchmal schon fast zu viel) und das man über sehr viele Dinge einfach besser Bescheid weiss, als noch vor 30 Jahren.


    Und sorry, schlagen geht einfach GAR NICHT! Weder ein "einfacher" Klaps noch eine kräftige Ohrfeige... Sorry, aber wo zieht man denn die Grenze? Was vielleicht beim ersten Mal mit einem einfachen Tatscher auf die Finger anfängt entwickelt sich schon beim nächsten mal zu einem etwas kräftigeren Klaps auf den Po... Und entschuldige, aber ein Erwachsener wird einem Kind gegenüber sowieso immer überlegen sein, da braucht es dann nicht noch solche Aktionen wie Schläge oder sonstwas... :shakehead:


    Ich habe in meiner Kindheit vielleicht 1x oder max 2x einen Klaps auf den Po gekriegt oder auch mal einen Tatscher auf die Finger und ja, es hat mir sicher nicht geschadet und aus mir ist trotzdem was Vernünftiges geworden. Trotzdem finde ich aber, dass es einfach nicht richtig war und das meine Eltern das sicher auch anders hätten lösen können. Es ist in meinen Augen einfach absolut UNNÖTIG, denn als Erwachsener sollte man einfach so vernünftig sein, dass man Konflikte mit den Kids auch anders lösen kann...


    Liebe Grüsse


    Siri

  • Je nachdem, wie die Mutter darauf reagiert, würde ich in so einem krassen Fall von Meinungsverschiedenheit auch den Kontakt abbrechen.

    Das würde den Kindern in einem schlimmeren Fall von Gewalt aber leider gar nicht helfen. Auch wenn ich natürlich die Intention dahinter verstehe.



    Leider gibt es ja immer noch viele Menschen, die den (gehassten) Satz äußern "Ach, ich habe auch als Kind schonmal eine bekommen, aber geschadet hat es mir nichts." Ich frage mich dann immer: "Aber hat es denn genutzt?" Sicherlich auch nicht...

    Natürlich hat es geschadet, wenn man diese Aggressionen dann an das eigene Kinder weiter gibt. Und die Kinder werden es dann an ihre Kinder weiter geben....



    Ich finde die Argumentation auch daneben. Ja, ich habe als Kind Schläge bekommen - oder besser gesagt mal einen Klaps oder mal eine Ohrfeige. Ein aggressiver Schläger bin ich sicher nicht, aber ich hatte eine ganze Weile meine Wut gegenüber Noah nicht im Griff und habe selbst geschlagen. Ich möchte jetzt nicht schreiben, dass es nur ein Klaps auf den Po war, denn damit hat es nur angefangen. Irgendwann habe ich Noah - als er fast noch ein Baby war - auf den Kopf geschlagen. Und das nur, weil er mittags nicht einschlafen wollte.
    Es hat also DEFINITIV geschadet, dass ich geschlagen wurde!!!


    Mein Vater wurde im Übrigen auch von seinen Eltern geschlagen, also hat er es eben weiter gegeben. Meine Mutter wurde NIEMALS von ihrer Mutter geschlagen und sie hat auch mich niemals angerührt! So viel zu dem Thema!
    Ich verstehe nicht, wie man das herunter spielen kann.




    Net falsch verstehen: Ich ziehe sehr wohl eine Grenze zwischen Schlägen und Klapsen, aber ich habe ein paar Ohrfeigen und Schläge auf den Hintern bekommen und DAS habe ich nie wieder gebraucht. Das war eine Erziehungsmaßnahme, die 100%ig gewirkt hat.

    Das war keine Erziehungsmethode die gewirkt hat. Was hat sie denn gewirkt? Dass Du Angst vor der Strafe hattest, nicht dass Du wusstest warum Du etwas nicht machen solltest. Das war Angst vor dem, der die Schläge ausgeteilt hat, nicht der Verstand der sagte "Ich darf nichts stehlen, weil es jemandem anderes gehört", sondern "ich darf nicht stehlen, weil ich dann wieder eine Ohrfeige bekomme". Und DAS ist keine Erziehung.


    Und ganz nebenbei sind Schläge IMMER ein Ausdruck von Hilflosigkeit und Resignation. Wenn man nicht mehr weiter weiß, wenn die ARgumente ausgehen, wenn man überfordert von einer Situation ist, dann schlägt man zu.



    Es gibt nur noch ein einzige Situation, in der ich Noah "schlage". Wenn er mich mit voller Wucht ins Gesicht haut und ich mich im Affekt wehre. Allerdings greife ich dann meist nach seinem Arm um zu signalisieren, dass er das nicht soll. Denn wie soll er lernen, dass er nicht schlagen darf, wenn ich es doch tue? Nur weil ich die Ältere bin? Weil ich seine Mutter bin?? Hat er deswegen keinen Respekt von mir verdient?



    Im Übrigen war ich auch schon in so einer Situation, wie die Threadstarterin. Ein Kumpel hat seine Tochter geschlagen, weil sie völlig übermüdet und überdreht war. Erst auf den Po, dann nochmal darauf und später mit einer Speisekarte in voller Wucht aufs Ohr. Dass ich da nichts gesagt hat, tut mir heute noch leid und würde ich es nochmal sehen, würde ich auf jeden Fall einschreiten. Die anwesende Mutter des Mädchens hat leider auch nichts dazu gesagt, warum weiß ich nicht. Würde mein Mann unseren Sohn so angehen, würde ich meinen Sohn schützen!

    SITUS VILATE INIS ET ABERNIT


    sit us vi latein iset aber nit

  • suse, Kathrin, be4:


    Aber zwischen Ohrfeigen, also schlagen ins Gesicht, und dem abschreckenden Klaps auf den Windelpopo ist schon ein enormer Unterschied. Und hier werden Kinder geohrfeigt, und das finde ich NICHT okay! Da würde ich schon einschreiten und was sagen. Das finde ich nicht mehr harmlos und ich kann dir noch jede Situation als Kind sagen, in der ich mal eine Ohrfeige eingefangen habe. DAS war auch für mich als Kind nicht verständlich und demütigend!

  • Ich muss mich über manche Ansichten hier doch auch sehr wundern! :shakehead:


    Ich finde, Schläge gehören einfach gar nicht zum normalen Leben dazu. Und schon gar nicht als "Erziehungsmethode". Basta.


    Nicht umsonst ist es verboten, Kinder zu schlagen. Scheint sich allerdings noch nicht rumgesprochen zu haben, was ich echt erschreckend finde!


    EDIT: Einen Klaps auf die Finger, wenn das Kind in die Steckdose fasst, ist ja auch was anderes: da handelt man im Affekt um sein Kind zu SCHÜTZEN! Wenn es einen Abgrund runterrutscht, packt man als Eltern sicherlich auch sehr fest zu und bricht ihm lieber ne Rippe/das Handgelenk oder sonstwas, als es abstürzen zu lassen... Mal überspitzt gesagt.


    Aber (womöglich sogar regelmäßiges) Hauen als ERZIEHUNGSmethode (also als Strafe für "Fehlverhalten") geht einfach gar nicht. Das sollte wirklich tabu sein!

    2 Mal editiert, zuletzt von verlockend ()

  • Ohrfeigen gehen gar nicht, ein Klaps auf den Hintern ist, wenn er fest ist, auch nicht in Ordnung.
    Ich finde es aber auch nicht ok, sofort zum Äußersten zu gehen und jemandem deshalb gleich das Jugendamt auf den Hals zu hetzen.


    Es kostet wohl mehr Überwindung, selbst von Angesicht zu Angesicht auszudrücken, dass man ein solches Verhalten unmöglich findet, aber ich finde, man sollte schon eins nach dem anderen machen: Erst miteinander sprechen, abwarten ob es gefruchtet hat und wenn nicht, kann man das Jugendamt immer noch einschalten.

    Liebe Grüße von
    soave :)

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