Es geht nicht um mich, aber ich würde einen aktuellen Bewerbungsfall in meinem Umfeld gern qualifiziert "kommentieren" und wollte mal eure Meinung dazu hören.
Bewerbung erfolgte auf eine Anzeige, die von einer hochkarätigen Agentur erstellt wurde. Die Ansprache darin (hip-hey-yo) entsprach in meinen Augen überhaupt nicht den gesuchten Qualifikationen (Seniorkenntnisse, sehr spezialisiert, für vergleichbare Jobs werden interne "Fangprämien" gezahlt, Markt ist leer).
Beim Termin merkte der Personaler erst nach einem Tag, dass er das erste Gespräch auf einen gesetzlichen Feiertag gelegt hat. (Das allein fand ich schon höchst merkwürdig, man benutzt doch dafür einen Kalender.)
Erster Termin fand über Telefon statt, mit zwei Befragern, allerdings nur über Lautfunktion am Telefon (also kaum verstehbar und sehr anstrengend), nicht über Telko-Technik. Wir reden hier nicht über eine Wald- und Wiesenfirma! Abgesehen davon finde ich persönlich, dass wenn man schon über Telefon interviewen will, man doch wenigsten anständige Technik einkaufen sollte.
Für MICH wäre wohl an dieser Stelle Schluss gewesen, zumal kein Wechseldruck besteht. Nun ist der Job dem Bewerber quasi auf den Leib geschrieben, so dass ich mit meinem Eindruck "unseriös, hier darf ja wohl mal der Praktikant casten" nur ein Stirnrunzeln erntete. Außerdem gab es seit zwei Wochen nun keinen Piep mehr, was ich auch komisch finde - wie gesagt, da überhaupt qualifizierte Bewerber zu finden, die auch noch frei sind, halte ich für eine echte Herausforderung. Ins Ausland verlagern kann man den Job definitiv nicht, deshalb ist das Bewerberfeld noch mal übersichtlicher.
An die Personalerinnen: Ist das ein normaler Prozess in einem Großunternehmen oder ist mein Eindruck von außen ("die haben sie doch nicht mehr alle") richtig? (Aus meiner Perspektive ist das alles ein kommunikativer Supergau, und wäre ich dort PR-beauftragt, hätte ich denen schon längst Beine gemacht.) Würdet ihr da überhaupt noch ein nächstes Gespräch mitmachen, so es denn kommt, oder gleich sagen, danke, aber nein danke? (Also aus Bewerbersicht.)