Egohochzeiten, Einladungskarten

  • Ich habe Anfang des Jahres geheiratet und möchte den zukünftigen Paaren meine Erfahrungen mitteilen, und die Sicht als Gast in den Fokus legen.

    Eigentlich ergeben sich aus meinen überraschenden Erfahrungen zwei Themen. Zum einen, die Wirkung der Einladung. Zum anderen die Sicht der Gäste. Zu den Fragen könnt ihr gleich runter scrollen. Natürlich muss nicht auf alle Fragen eingegangen werden.


    Der Grund warum ich hier schreibe:

    Ich habe mir bei unserer Einladung viel Mühe gegeben und das gemacht, was ich schön und herzlich finde. Das war wohl unwissend eine Punktlandung.

    Wir bekamen überraschender Weise auffallend viele positive Rückmeldung zu unserer Einladung.

    "endlich mal wieder ein Bild auf einer Einladung"

    "ich freu mich total zu kommen und ich freu mich schon auf dieses und jenes"

    "endlich mal eine Einladung mit allen Infos"

    "ich hab noch nie eine so herzliche Einladung bekommen"

    "nach der Einladung, verschieben wir unseren Urlaub"

    "ein sehr ordentliche Einladung"


    Ich habe den Eindruck, das der Wert einer Einladung vielleicht unterschätzt wird. Ebenso das Wohlbefinden der Gäste.


    Bei der Planung war uns wichtig, die Hürden so klein wie möglich zu halten.

    Uns war wichtig, dass wir einen schönen Rahmen für eine tolle Party schaffen. Die Stimmung machen die Gäste - das haben wir nicht in der Hand.

    Am Ende hatten wir auch eine spitzen Hochzeit und alle Überlegungen haben sich gelohnt.


    Ich möchte anmerken, dass wir eine Do it yourself Hochzeit hatten (Kein Catering etc.) und mit 140 Gästen gefeiert haben.

    Das ging natürlich nur mit Hilfe von fleißigen Helfern.


    Was mir nun für mich negativ auffällt. Wir haben dieses Jahr fünf Hochzeitseinladungen bekommen. Von sehr guten Bekannten, die auf unserer Hochzeit nicht eingeladen waren. Leider freue ich mich nur auf eine Hochzeit. Der Grund dafür: Bei einer Hochzeit sollen die Kinder zuhause bleiben (ich selbst habe keine Kinder, finde das aber ziemlich unsympathisch)

    Bei der nächsten wird ein strenger Dresscode gefordert (Frauen in Kleid)

    Bei der nächsten Feier gibt es keinen Alkohol und ausschließlich vegetarisches Essen, obwohl die Eheleute Fleisch essen. (Hintergrund ist, dass es in der Familie unter Alkoholeinfluss immer mal Streit gibt und vegetarisches essen einfacher sei)

    Bei der nächsten Hochzeit gibt es für 120 Personen keine Tischordnung und wir haben die Einladung per Mail bekommen.


    All diese Dinge kann ich akzeptieren. Niemand soll seine Überzeugungen und Weltanschauungen an seinem großen Tag brechen. Das würde ich selbst auch schade finden. Aber, hier geht es ja nicht um Überzeugungen.

    Ist es normal, dass Brautpaare überwiegend an sich denken und Erwartungen stellen? Nach dem Motto, so will ich das und der Rest muss sehen wie er klarkommt? Ich fühle mich wie ein Statist und hab auch nicht wirklich Lust da hin zu gehen. Vermutlich weil es auch nur sehr gute Bekannte sind. Leider denken einige wie ich und überlegen abzusagen, weil alles nach Langeweile oder zu nervig klingt.


    Fragen:

    Habt ihr aufgrund der Einladung (die Art der Einladung...) die Lust auf die Feier verloren?


    Wird die Einladung unterschätzt?


    Was fandet ihr als Gast auf der Hochzeit positiv oder nagativ?


    Ich freu mich auf eure Meinungen.

  • Ich sehe es tatsächlich eher so, dass die Hochzeit DER Tag des Brautpaares ist und sie diesen dann auch so feiern sollten, wie sie ihn sich wünschen.

    Ist ja auch teuer genug das Ganze. Deswegen finde ich, muss das Brautpaar nicht wirklich (viele) Kompromisse eingehen.

    Im Zweifel würde ich als Gast wohl eher absagen, damit ich nicht Gefahr laufe, eventuell die Feier oder die Stimmung mit meiner Grundzurückhaltung oder Skepsis zu unterlaufen.

    Zu den Einladungen finde ich es auch gut, wenn dort so viele Infos wie möglich drin sind. Aber rein optisch gefallen müssen sie mir nicht, es muss ja nur dem Brautpaar zusagen.

  • Hi,


    wir waren neulich auf der Hochzeit unseres Schwagers. Die fand ich wirklich toll und sehr entspannt. Es war auf einem großen Gutshof, jeder konnte sich frei bewegen, es war auch nicht so, dass man die ganze Zeit beim Brautpaar sein musste. Es gab immer wieder kleinere Veranstaltungen, an denen man teilnehmen konnte und die Krönung war ein Feuerwerk.

    Mein Schwager scheint da ziemlich drauf abzufahren. Auch auf den Tischen und überall gab es ständig Konfettikanonen und alles was dazugehört.


    Ich fand es toll, weil es um die Beiden ging und Sie all das gemacht haben, was Ihnen gefällt.

  • Wir haben nur auf unsere Bedürfnisse geachtet und die Hochzeit nach unseren Wünschen gestaltet. Die Einladungen waren umweltfreundlich und mit veganer Tinte.

  • Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, wenn jemand spezielle Ansprüche stellt, es ist ja ihr Tag und hat auch sicherlich einen sinnvollen Grund (ein paar hast du auch genannt). Es müssten wirklich ganz absurde und gastunfreundliche Bedingungen drin stehen, dass mich das abschrecken würde, wobei ich tatsächlich selbst sowieso nur zu Hochzeiten gehe wo mir auch an dem Paar was liegt, nicht aus gesellschaftlichen Zwängen oder so.


    Um auch nochmal eine andere Seite zu betrachten, ich und mein Verlobter trinken beide keinen Alkohol und haben deswegen auch schon überlegt, dementsprechend nur nicht-alkoholische Getränke zur servieren, weil wir gar keine Lust haben uns darum zu kümmern. Aber wahrscheinlich werden wir doch ein paar Flaschen was-auch-immer anbieten, je nachdem wer final eingeladen wird.

    Habt ihr aufgrund der Einladung (die Art der Einladung...) die Lust auf die Feier verloren?

    Nein. Ich finde es zwar auch besser, wenn da möglichst viele Infos sind (Dresscode, Essen, Ablauf, ob und wen man mitbringen darf usw.) aber normalerweise kennt man das Paar ja genug, dass man das hinterher persönlich klären kann. Ansonsten freue ich mich über handgemachte Einladungen sehr und mehr als über Mails, aber ehrlich gesagt landen die dann sowieso nach der Zusage doch im Papiermüll.

    Wird die Einladung unterschätzt?

    Kann man so sehen, kann man nicht so sehen. Ich denke es ist durchaus ein Vorteil für Brautpaar und Gäste, wenn man bestimmte Bedingungen schon vorher klärt und kennt (vor allem Essen und Dresscode).

    Was fandet ihr als Gast auf der Hochzeit positiv oder nagativ?

    Puh... Negativ finde ich, wenn man die anderen Gäste kaum kennt aber außer beim gemeinsamen Essen auch nicht die Möglichkeit hat sich kennen zu lernen. Bzw. wenn die Feier nur aus Essen besteht und dann fährt man gleich wieder. Ich mag eine Art Buffet oder dass jeder ein persönliches Gericht wählen darf mehr, als dass jeder das Gleiche bekommt. Und als Kind fand ich es immer doof, wenn ich keine anderen Spielkameraden hatte.

    Positiv finde ich Partyspiele, die nicht darauf abziehen jemanden zu erniedrigen, sowie wenn die Gäste irgendwas persönliches beitragen können (Gästebuch, Fotosammlung usw.)

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