Hallo meine Lieben!
Ich möchte Euch von dem wunderschönen Heiratsantrag berichten, den mir mein Liebster am 20.12. gemacht hat.
Angefangen hat das ganze noch im Sommer, als wir darüber gesprochen haben, wie wir uns unser Leben so vorstellen, unsere gemeinsame Zukunft. Zu dem Zeitpunkt waren wir 2,5 Jahre zusammen und wohnten seit einem Jahr zusammen in unserer kleinen gemütlichen Wohnung unter dem Dach. Uns beiden war es klar – wir wollen zusammen bleiben, heiraten, Kinder kriegen, ein Haus bauen/kaufen, irgendwie klingt das nach spießigem Standartprogramm – aber es ist und bleibt unser Traum
Dass wir heiraten werden, war uns klar, nur eben „irgendwann“, wenn wir beide zu Ende studiert haben, wenn etwas Geld da ist… Grob fassten wir 2010 ins Auge, und ich, verträumt wie ich bin, fing schon mal an rumzuspinnen und mir ein paar Gedanken zu diesem und jenem zu machen, ein paar Bilder und Ideen im Internet zu suchen, mich schon mal in einem gewissen Hochzeitsforum anmelden Und dann fand ich ihn – unseren Termin.
Mein Liebster ist auf den Tag genau 3 Monate älter als ich, er ist am 18.09. geboren, ich am 18.12. Das wollte ich aufgreifen, wieso sollte unser Hochzeitstag nicht unsere Geburtsdaten widerspiegeln? Also schaute ich mir den 18.06.2010 an – ein Freitag! Und die Quersumme diesen Datums ist 18 – also wenn dass nicht unser Tag ist!
Nun, als wir einen Termin hatten (der meinem Liebsten auch sehr zugesagt hat), wurde die Sache mit dem Heiraten nun auf einmal recht konkret. Nur etwas fehlte noch, und das war ein ordentlicher Heiratsantrag! Irgendwie ist der uns (oder mir) durch die Lappen gegangen… Also versprach mir mein Liebster, dass er mich noch fragen würde.
Die Monate zogen dahin, ich habe ein sehr stressiges und zeitraubendes Praktikum angefangen, welches mich gut von Hochzeits-Träumereien abhielt (wenn auch nicht ganz). Irgendwann mal kam ein Bericht im Radio, jemand hätte vor irgendeinen riesigen Menschenmenge seiner Freundin den Antrag gemacht – und ich meinte daraufhin, wie fürchterlich, so was wäre ja gar nicht die Art, wie ich mir einen Antrag wünschen würde, ich würde es mir doch im etwas privaterem Rahmen wünschen… Darauf hin meinte mein Freund: „Oh, und ich hatte das Konzert unserer Lieblingsgruppe angepeilt“… Oh man
Irgendwann im Oktober hieß es dann, er hätte eine Idee und ihm würden nun nur noch die Ringe fehlen. Da ich keinen Ring habe, der am Ringfinger links passen würde, habe ich einen Ringmesser besorgt, so ein verstellbares Plastikbändchen, mit dem man seine Größe ermitteln kann. Gesagt getan – von meinem Liebsten hieß es nun, dass ich nun innerhalb eines Monats meinen Antrag kriegen würde.
Wie es sich aber herausstellte, ist es wohl doch nicht so einfach, Ringe nur nach Größe zu bestellen, und der Internet-Anbieter, bei dem es mein Freund versucht hat, hat ihm dringend davon abgeraten… So sind wir dann, nachdem mir mein Liebster sein Leid geklagt hat, losgezogen, und haben nach Ringen in Edelstahl oder Silber gesucht. Per Zufall sind wir auf einen kleinen Trauringeladen gestoßen, der etwas versteckt und abseits liegt. Da haben wir eine ganz tolle Beratung bekommen und ganz viele Ringe anprobiert. Wir saßen da bestimmt eine Stunde da, obwohl es klar war, dass wir „nur“ vergleichsweise preiswerte Verlobungsringe suchen, und das an einem Adventssamstag! Die Verkäuferin war super nett, hat uns nach unserer Geschichte ausgefragt, nach unseren Berufen, uns zu Material, Form und Gravur beraten, versprochen Druck bei der Werkstatt zu machen, damit die Ringe baldmöglichst da wären… Jedenfalls haben wir uns dann für Ringe entschieden, die sie uns nur im Katalog zeigen konnte. Sie hatte aber ein etwas breiteres Modell da mit einem Diamanten mehr.
An dieser Stelle muss ich noch erwähnen, dass mein Freund einen „leichten“ Hang dazu hat, seine Geschenke lange im Voraus anzukündigen und seine Umgebung (sprich mich) mit lauter Hinweisen und Tipps verrückt zu machen, die einen nicht zum Kern der Sache, sondern meinst zu irgendwelchen aberwitzigen Vermutungen führen. Vor 2 Jahren hat er erzählt, er wolle mir ein Haus mit großem Garten schenken, mit allem drum und dran. Er hat es sehr spannend gemacht, mich zu meinem Geburtstag mit verbundenen Augen ins Auto gesetzt, und hat mich zu meinem neuen Häuschen gefahren Nach einer ausgiebigen Runde waren wir im Keller seines Hauses angekommen und ich stand vor einem selbstgebackenen Lebkuchenhaus mit allem drum und dran, sogar Garten mit Blümchen und Katze
Nun wurde ich für eine Nacht (so Anfang Dezember) unserer Wohnung verwiesen und musste bei meiner Mutter unterkommen. Mein Liebster meinte, er müsse was basteln. (Ich dachte mir dann – bestimmt was aus der Kategorie Lebkuchenhäuschen, was?) Da war ich schon sehr hibbelig. Ich wusste, die Ringe müsste bald da sein, und mein Geburtstag und Weihnachten standen vor der Tür – alles schöne Gelegenheiten :tongue:
Als ich am nächsten Tag aber unsere Wohnung wieder betreten durfte, war alles wie immer – keine Überraschung, keine Spuren – also weiterhibbeln.
Am Morgen meines Geburtstages kam mein Liebster mit einem Kuchenteller voller roter, rosafarbener und weißer Fruchtgummiherzen ans Bett und sang mir Happy Birthday… In der Mitte des Kuchentellers war eine große Blechdose in Herzform mit einer Schleife dran. Ich dachte mir bleibt das Herz stehen – alles so liebevoll gemacht. Mein Liebster meinte dann anschließend, ob ich es nicht erst aufmachen möchte, wenn wir abends dann bei meinen Eltern wären? Nun gut, also abends Ich war zu der Zeit noch krankgeschrieben (nach einer ganz fiesen Magen-Darm-Grippe) und schlich den ganzen Tag um die Schachtel herum! Abends fuhren wir dann, samt Herzchen-Dose, zu meinen Eltern, wo es vor dem Abendessen nun endlich ans Geschenke-Auspacken ging… Klopfenden Herzens hob ich den Deckel der Herzchen-Dose und erblickte noch mehr Fruchtgummiherzchen. Ganz viel Liebe, aber nix Ringförmiges! Mein Freund lächelte ganz schalkhaft und ließ sich das Abendessen schmecken! Ich glaube, er fand es einfach toll, mich weiter hibbeln zu lassen.
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Nun gut, ich entdeckte langsam einen fatalistischen Zug an mir, und entschied, es einfach auf mich zukommen zu lassen, und sich von der Erwartungshaltung nicht die ganzen Feiern verderben zu lassen, die noch kamen. Am Samstag wollte ich meinen Geburtstag groß mit meiner Familie und der meines Liebsten feiern, danach kam direkt Weihnachten, danach Silvester und am 3.1. unser Jahrestag – auch ein schöner Termin für den Antrag. Also schob ich die Hochzeitsgedanken von mir. Anscheinend hat mein Freund das Abflachen der Hibbeligkeit bei mir bemerkt, und goss noch was Öl ins Feuer, als er meinte: “Ich verspreche dir, am 18.03. wirst du es wissen, wäre doch perfekt für unser Daten-Quartett“ Grr… Ja, ich wollte fatalistisch werden…
Der Tag meiner Geburtstagsfeier kam und die Vorbereitungen nahmen mich voll und ganz ein – ich wollte meinen Gästen ein richtiges russisches Essen servieren, angefangen von einem Borschtsch bis zu einer Blätterteig-Butterkreme-Torte Namens Napoleon. Das Essen verlief wirklich gut und kam auch bei allen gut an! Ich hab mich wirklich sehr gut amüsiert und sogar Witze darüber gemacht, dass die Mutter von meinem Freund uns dauernd fragt, ob wir nicht schon heimlich geheiratet hätten oder ob ich schwanger wäre… Nach dem Hauptgang gingen wir mit den Gästen nach Oben und zeigten auf dem PC Bilder von unserem Sommerurlaub in Erding.
Danach gings zum Tee und zum Kerzen-Ausblasen, wobei ich jämmerlich versagt habe, da mir paar Kerzen schon beim tiefen Luftholen vor dem Ausblasen ausgingen und ich mind. 4 Mal nachpusten musste. So viel zu meinem Wunsch, dachte ich.
Und als die Gäste gerade den Endkampf mit Napoleon aufgenommen haben, kommt mein Freund rein und trägt ein kleines süßes selbstgemachtes Lebkuchenhäuschen rein. Er stellt es vor mich und klappt das Dach nach hinten auf… Das einzige, was ich im Inneren gesehen habe, war was glänzendes Ringförmiges. Dann hat mein Freund aber das Dach schnell wieder zugeklappt, damit sein Vater, der neben mir saß, nicht reinspingsen konnte. Dann hat mich mein Freund ganz liebevoll angeschaut, und mich „Willst du?“ gefragt und ich habe „ich will“ geantwortet. Ich glaube, die Gäste haben nicht viel davon mitgekriegt Oder ich habs nicht mitgekriegt, war zu sehr mit Strahlen beschäftigt
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Dann „durfte“ ich das Häuschen noch mal aufklappen und es mir genauer anschauen – die Unterseite des Daches war mit Schokostreuseln ausgelegt und „Willst du mich heiraten?“ in weißer Zuckerschrift stand darauf. Und im inneren des Häuschens war ein Glas-teelicht mit einem Schaumstoffpolster ausgelegt, in dem mein Ring steckte. Ich zeigte das Innere dann meinen Gästen und erntete viele überraschte aber doch recht erfreute Glückwünsche. Nur mein Vater war etwas perplex und meinte:“ Nur wenn er Russisch lernt!“
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Nachdem sich die Aufregung am Tisch gelegt hat, haben wir uns die Ringe angezogen – sie passen sehr gut und fühlen sich durch die zarte Stärke sehr angenehm am. In den Ringen ist „In Liebe versprochen A oo E“ bzw. „E oo A“ graviert, sie sind aus Edelstahl und meiner hat zwei schöne Diamanten
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Die Mutter von meinem Freund war am Anfang auch recht sprachlos und erholte sich anscheinend erst zum nächsten Morgen, wo sie angefangen hat, die Verwandtschaft abzutelefonieren^^ Als wir so gegen 11 Uhr des nächsten Tages in Berlin bei der Tante meines Liebsten anriefen war im Hintergrund nur noch glückliches Gekreische der weiblichen Mitglieder der Familie zu hören . Und auch der andere Onkel wusste es schon, und zwar von der Oma, die sonst nach 3 Minuten alles vergessen hat… Oh man! Und meine Mutter erzählte mir am nächsten Morgen, sie hätte keinen so schönen Antrag bekommen und man sieht meinen Eltern an, wie sehr sie sich für mich freuen!
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Ich bin so glücklich, nun endlich die Verlobte eines so wunderbaren und liebevollen Menschen zu sein und nun ganz offiziell unsere Hochzeit planen zu dürfen!
Ich danke euch fürs Lesen und wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Eure Peony