Du stellst meine Füße auf weiten Raum oder der Tag der nicht perfekter hätte sein können
Nachdem wir nun unsere weitgereisten Gäste wieder in den Flieger gen Heimat gesetzt haben und sich mein festgetackertes Dauergrinsen allmählich entspannt, habe ich mir die Zeit genommen, den Tag unserer kirchlichen Hochzeit Revue passieren zu lassen. Nicht nur für Euch (ich weiß ja, wie gern ich selbst Hochzeitsberichte lese), sondern auch für mich selbst, um möglichst viel von diesem Tag für die Ewigkeit festhalten zu können.
Der Tag der Tage minus eins
Am Tag vor unserer Hochzeit mussten doch noch einige Dinge erledigt werden. Die Blumen mussten abgeholt und zum Weingut gefahren werden, ebenso die Wandstrahler. Und natürlich mussten auch einige liebe Menschen nach Siefersheim „verfrachtet“ werden.
Stefan hat sich also um Blumen und Strahler gekümmert, ich habe die restliche Deko eingepackt und meine allerbeste Trauzeugin hat meine Gastmama aus den USA, deren Tochter und Angie und ihren JR ins Auto gepackt.
Im Weingut angekommen haben wir uns auch sogleich ans Werk gemacht. Nun ja, das haben eigentlich mehr die anderen in die Hand genommen. Ich stand irgendwie an diesem Tag schon etwas neben mir. Aber Susie, Rachel, meine weltbeste Trauzeugin, Angie und JR (er hat wirklich ein Händchen für Blumen) haben das wirklich grandios gemacht. Ich stand nur da und kam mir ziemlich nutzlos vor und in manchen Momenten hätten sie mich wahrscheinlich alle am liebsten auf den Mond geschossen.
Danach haben wir noch eine Weile im Weingut gesessen und sind danach in den Rheingau gefahren. Schließlich sollten unsere spanischen und unsere amerikanischen Gäste auch etwas von der Gegend sehen. Die Shopping-Tour in Rüdesheim war ein voller Erfolg. Danach sind wir noch in einer Straußwirtschaft etwas Essen gegangen. Angie und ich hatten den besten Spargel den man sich vor so einem großen Tag nur wünschen kann.
Zu Hause angekommen haben Stefan und ich noch etwas geplaudert und sind noch vor Mitternacht ins Bett – obwohl ich glaubte nicht schlafen zu können.
Geschlafen habe ich dann – wider Erwarten – gut und bin auch nur ganz kurz vor dem Wecker wach gewesen.
Der Tag der Tage
Ich habe mich langsam fertig gemacht und habe den Schatz geweckt. Irgendwann kurz vor acht Uhr rief dann die weltbeste Trauzeugin auf meinem Mobiltelefon an und war ganz aufgeregt. Sie fragte wo wir denn wären und ob wir immer so lange (zu zweit) duschen würden.
Sie hatte schlicht und ergreifend vergessen, dass es dem magentafarbenem T noch nicht gelungen war unser Telefon wieder in Gang zu setzen.
Sie wollte mir nur Bescheid geben, dass sie direkt zum Frisör käme, da sie noch „Schnittchen“ machen würde – was sich als eine wirklich glorreiche Idee erwiesen hat.
Beim Frisör angekommen durfte ich erst einmal in Ruhe einen Kaffee trinken und mir wurden die Haare aufgewickelt. Unter der Trockenhaube habe ich dann noch ein paar Minuten gedöst bis die weltbeste Trauzeugin ankam und ich – endlich – was zu Essen bekam. Also mir hatten viele Menschen prophezeit, dass ich an diesem Tag kaum einen Bissen runterbekommen würde… Tja, ich habe gefuttert was das Zeug hielt – und lecker waren die Schnittchen. Meine Trauzeugin bekommt dafür – und für vieles mehr – jedenfalls den Trauzeuginnenoscar. Den hat sie wirklich verdient.
Das Hochstecken selbst ging ganz rasch und ich war – sehr zur Verwunderung der weltbesten Trauzeugin (wbT) und meines Frisörs – die Ruhe selbst. Ich fand mich am Ende der Steckorgie einfach nur schön.
Die Frisur war das Geschenk meines Frisörs – was ich wirklich wunderbar fand. Dafür habe ich ihm natürlich Bilder versprochen.
Danach ging es zu meiner Kosmetikerin zum Schminken. Auch das ging – da vorher natürlich geprobt – wirklich rasch und ich habe gut gefallen. Sie hat es wirklich geschafft, dass ich mich hübsch fand ohne mir „maskiert“ vorzukommen. Auch dieser Teil war ein Geschenk.
Danach sind meine wbT zu meiner Mama gefahren und haben sie und mein Kleid eingepackt und sind ganz entspannt nach Siefersheim gefahren. Dort angekommen haben wir unsere Ferienwohnung bezogen und erstmal ein wenig entspannt. Raus durfte ich nicht mehr, weil schon zu viele Gäste den kleinen Ort unsicher machten.
Gegen ein Uhr brach dann bei meiner Mama und bei meiner wbT die Panik aus und sie wollten mich SOFORT in mein Kleid stecken. Sie meinten, sie wüssten nicht wie lange es dauert mich richtig zu verpacken. Das Ende vom Lied: Es war 13.10 Uhr und ich war fertig. So saß ich da nun.
Gott sei Dank haben Angie und JR meine Gastmama und Rachel vorbeigebracht (Danke dafür noch einmal), so dass ich ein klein wenig Entertainment hatte.
Um kurz vor 14.00 Uhr sind wir alle zur Kirche aufgebrochen (das waren keine 200 Meter). Rachel ist vorausgegangen um zu schauen, ob noch Nachzügler vor der Kirche stehen. Und dann konnte ich endlich zum Schatz, der schon ganz ungeduldig (so wurde mir hinterher zugetragen) auf mich gewartet hat. Ich glaubte an seinem Strahlen zu erkennen, dass er mich wirklich schön fand. Aber auch er war eine Augenweide – wobei ich ihn wohl auch in einem Kartoffelsack geheiratet hätte.
Nach einer kurzen Begutachtung meines Brautstraußes (der wunderwunderwunderhübsch war und mich mit meinem ersten Strauß wahrlich versöhnt hat) sind wir dann mit unserer Pfarrerin und Freundin in die Kirche eingezogen.
Der Anblick dort hat Stefan und mich in schallendes Gelächter ausbrechen lassen.
Vor dem Altar standen keine gewöhnlichen Stühle, sondern zwei Schaukelstühle. Im Gegensatz zur mir hat Stefan auch gleich verstanden was das sollte.
Die Auflösung kam in der Trauansprache. Julia, die Pfarrerin, hat uns am Ende des Traugespräches gefragt, wo wir uns in 40 Jahren sehen würden. Da waren wir uns sehr einig: Auf unserer schönen Veranda, in zwei Schaukelstühlen, mit einem Glas Rotwein in der Hand – und unsere Enkelkinder rennen herum. Ich musste wirklich schlucken und die ersten Tränchen kündigten sich an. Das ich bei diesem wunderbaren Gottesdienst nicht wirklich in Tränen ausgebrochen bin grenzt an ein Wunder. Auf den Bildern sieht man immer wieder wie alle gestrahlt haben. Der Gottesdienst war so wunderbar und stimmig und selbst das etwas „schräge“ Gespiele der Organistin konnte unser Glück nicht trüben. Und das allerschönste – mein Opa war dabei – zumindest beim Gottesdienst (die Feier wäre zu viel für ihn gewesen).
Nach dem Gottesdienst und den Gratulationen vor der Kirche sind wir dann ins Weingut. Dort fand der Sektempfang statt, der irgendwann nahtlos in die Feier überging.
Es war einfach alles perfekt. Das Tapasbuffet war toll, die Musik genial, das Wetter hat es gut mit uns gemeint, der Kuchen war lecker, der Eiswagen war eine Sensation und die Gäste waren einfach die besten Gäste die wir hätten haben können.
Natürlich mussten auch wir ein paar Aufgaben erfüllen. Ein Herz ausschneiden und einen Baumstamm zersägen. Anja (Sonnenschein26) hat in der Zwischenzeit (so richtig haben wir das erst Abends realisiert) an unsere Gäste „Memorykarten“ (aber natürlich passend zur Hochzeit) ausgeteilt. Jeder Gast musste sein Pendant finden und dann auf die Rückseite ein paar gute Wünsche für uns schreiben. Wir haben die Karten Sonntag Abend gelesen und waren wirklich gerührt. DANKE!
Irgendwie ist dieser Nachmittag nur so an uns vorbeigerauscht – auch wenn wir so oft es ging „innegehalten haben“ um alles zu genießen.
Ein Teil unserer Gäste hat am späten Nachmittag noch an einer kleinen Kräuterführung teilgenommen, welche wohl wirklich genial gewesen sein muss. Während die restlichen Gäste im Innenhof oder Garten saßen und geredet, aber auch gegessen haben, haben Stefan und ich mit dem Photographen ein paar „gestellte“ Bilder gemacht. In der prallen Sonne ganz schön Anstrengend – aber nicht nur für uns, auch der Photograph kam zeitweise ins Schwitzen.
Um 19 Uhr wurden dann alle Gäste in die Scheune gebeten. Es sah so wunderschön aus mit all den Kerzen und Blumen. Der weltbeste Zeremonienmeister hat eine wirklich wunderschöne und ergreifende Tischrede gehalten. Danach wurde die Suppe serviert.
Als ich bemerkte, dass die Gäste so langsam mit der Vorspeise fertig waren habe ich mir Gehör verschafft. In den letzten Wochen vor der Hochzeit bin ich wirklich zur Hochzeitsbestie mutiert, was lag also näher, als „Das Brautmonster“ (den Text kennen wahrscheinlich viele – er ist schon in mehreren Zeitungen/Magazinen erschienen) zum Besten zu geben. Ein paar kleine Änderungen hatte ich vorgenommen (natürlich habe ich vorher trotzdem gesagt, dass der Text nicht von mir stammt), damit der Text auch zu unseren Gästen passt. Ich wollte mich einfach selbst ein bisschen auf die Schippe nehmen. Es wurde schallend gelacht… und nicht selten habe ich beim manchen Gästen ein Nicken entdecken können.
Danach haben Stefan und ich das Buffet eröffnet. Das war – wie alles an dem Tag – grandios. Neben den Köstlichkeiten des Weingutes gab es auch das von uns organisierte Sushi und ich darf feststellen, dass das eine wirklich gelungene Mischung gewesen ist.
Gegen 21 Uhr fing dann unser Zwei-Mann-Duo an zu spielen. Die Musik war natürlich ganz nach unserem Geschmack (meist ältere Stücke – rockig, soulig, bluesig – genial), aber auch den meisten Gästen hat es gefallen.
Zwischendurch gab es zwei Spiele – einmal natürlich ein Übereinstimmungsspiel und dann die Reise nach Jerusalem mit „Preisen“ für uns. Das war genau so, wie wir uns das gewünscht hatten. Unser Duo hat uns dann noch einen Hochzeitstanz abgerungen. Wir haben unter Beweis gestellt, dass wir weder Takt – noch Rhythmusgefühl besitzen, aber jede Menge Spaß verstehen.
Irgendwann danach habe ich den Brautstrauß geworfen. Die Regeln hierfür haben wir ein wenig „verändert“ und auch die unverheirateten Herren (wenn sie wollten) dazu gebeten. Wenn ich mich richtig erinnere wollte sogar einer – aber gefangen hat ihn eine ehemalige Studienkollegin und langjährige Freundin, die es sich so gewünscht hat.
Ich habe auch gar nicht geschummelt (Ehrenwort) – aber er flog wirklich direkt in ihre Arme.
Danach gab es als Überraschung für den Schatz und mich Himmelsl*aternen, die wir mit unseren Gästen gemeinsam steigen ließen. Es war wirklich wunderschön ihnen dabei zuzusehen wie sie in die dunkle Nacht emporstiegen.
So langsam verabschiedeten sich die ersten Gäste – der Tag hatte ja für die meisten schon recht früh begonnen (wegen der Hinfahrt). Am Ende saß – wie bei so vielen Festen – noch ein harter Kern beisammen (Stefan und ich in den Schaukelstühlen) und haben über den Tag geredet, das Gästebuch abgeschaut, noch ein Glas Wein getrunken, Worte des Dankes gesprochen.
Danach sind auch wir ins Bett gegangen und haben vielleicht (ich weiß es nicht mehr) von diesem tollen Tag geträumt.
Ja, es war ein perfekter Tag. Aber nicht, weil alles nach Plan verlief, sondern weil alles so rund und stimmig war und weil wir mit den besten Gästen der Welt (Angie und JR sind nur für die Kirche zu uns gekommen und dann direkt weiter zu einer Kommunion nach Süddeutschland aufgebrochen – das war ein sooooo wundervolles Geschenk; meine Gastmama kam aus den USA angeflogen und viele andere Gäste haben sich so sehr ins Zeug gelegt) feiern durften.
Auch wenn unsere standesamtliche Hochzeit schon fast zwei Jahr zurückliegt kann ich doch sagen, dass dieser Tag noch einmal etwas ganz besonderes für uns gewesen ist und uns emotional einander noch näher gebracht hat – so richtig kann ich es gar nicht in Worte fassen. Unsere Beziehung fühlt sich jetzt noch „kompletter“, noch fester an. Für uns war es also wirklich die richtige Entscheidung „noch einmal“ Ja zu sagen.
Soooo, ich glaube der Roman reicht jetzt….
Für die, die es bis hierher geschafft haben gibt es jetzt Bilder.
Alles Liebe
Nadine
Unser erstes Aufeinandertreffen
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Es gab viel zu lachen - allen voran das Hochzeitsgeschenk unserer Pfarrerin und Freundin
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Eines meiner Lieblingsbilder von mir allein
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Eines der Altargestecke und unser Ringkissen - die Gestecke waren genau so wie wir sie uns vorgestellt hatten
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Wie ein Filmstar - und ich himmel ihn an...
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Unsere Gästeschar
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Sehr entspannt!
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Ohne Worte...
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Und nun?
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Sie wollte den Brautstrauß unbedingt fangen. Hat sie auch (und ich habe NICHT geschummelt). Ich habe noch nie jemanden erlebt, der sich soooo darüber gefreut hat.
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In den jeweiligen Sammelthreads stelle ich die Tage noch mehr ein. Ich habe ja vor der Hochzeit kaum was gezeigt, weil ich ja nicht wollte, dass einige Gäste ( zu Sonnenschein26, Erdbeerlein, Fleur und Angie) schon vorher alles kennen.