Es ist richtig, dass es das Forum ohne HoPla nicht gäbe. Ohne dieses Forum wäre das HoPla zumindest meiner Meinung nach aber auch nicht so wahnsinnig attraktiv und einzigartig, es ist also nun wirklich nicht so, dass sich die Forumsuser jetzt vor Dankbarkeit in den Staub werfen sollten, weil ihnen weiterhin die technische Unterstützung angeboten wird.
Ohne unsere Beiträge wäre diese Seite nicht ansatzweise so interessant und würde auch nicht so oft gefunden werden. Man landet hier sogar, wenn man eigentlich nur wissen wollte, wie Lechuza-Töpfe funktionieren. Und es wird ja sogar mit der Möglichkeit, sich im Forum auszutauschen, geworben. Die redaktionellen Beiträge sind gut gemacht und sicher spannend für alle, die sich neu ins Thema Heiraten einlesen wollen, aber irgendwann ist das Thema auch erschöpfend gecovert, es ist also nicht so, dass da ständig was Neues produziert werden müsste (und wird es ja wohl auch nicht), und so hochwertig wie sie auch sind, sie sind nichts Einzigartiges, auch nicht in ihrer Zusammenstellung. Es gibt zig Artikel und Bücher zum Thema, was im Shop verkauft wird, kann man auch anderswo organisieren, im ganzen HoPla ist nichts wirklich Neues, Besonderes, Originäres zu sehen und deshalb funktioniert Euer Geschäftsmodell ja auch nicht so sonderlich toll.
Euer wichtigstes "Lockmittel" und Euer bestes "Verkaufsargument" ist die Möglichkeit des Austauschs mit aktuellen Bräuten und Ex-Bräuten, die mit ihrer Erfahrung anderen weiterhelfen können. Wir machen Euch einzigartig. Euer wichtigstes Kapital ist dieses Forum und nicht das drumherum, und das wisst Ihr auch, deshalb versucht Ihr ja gerade diesen Bereich zu monetarisieren. So wie es jetzt versucht wird, ist es aber zu kurz gedacht, und das sage ich Euch nun nicht als übernächtigte Mutti, der gerade das Wohnzimmer verwüstet wird, sondern als jemand, der Wirtschaft studiert hat, weiß wie Medien funktionieren und schon einige Startups kommen und gehen sah.
Ich habe immer viel Zeit in meine Beiträge investiert und damit dazu beigetragen, dass diese Seite interessant geworden ist und gefunden wird. Meine Zeit, mein Wissen, mein Herzblut stecken da eben auch mit drin. Nun schwarz auf weiß zu lesen, dass man die Stammuser halt mit Unannehmlichkeiten ärgern muss, damit man anonyme Kurzvisits quersubventionieren kann, tut einfach weh und ich frage mich, ob das nicht auch anders geht. Warum z.B. sind die redaktionellen Beiträge kostenlos zu haben, wenn selbst Tageszeitungen mittlerweile Bezahlschranken im Netz haben? Warum bietet Ihr Euer Planungstool nicht als kostenpflichtige App an?
Es gibt zwei Gruppen von Nutzern dieser Seite: Leute, die schnell vorbeikommen, Infos abgrasen, selbst nichts beitragen und wieder verschwinden. Und diejenigen, die sich Mühe machen und damit zur Attraktivität dieses Angebots beitragen. Die Gruppe der Bemühten "bezahlt" nun auch noch für die Gruppe derjenigen, die bloß mitnehmen und wieder gehen. Nicht, dass das ein neues gesellschaftliches Phänomen wäre, aber ärgerlich ist das allemal.
Bisher war das hier ein gutes Geschäft auf Gegenseitigkeit: Ich hatte die Möglichkeit, mich auszutauschen, tolle Frauen kennenzulernen, mich zu informieren und mich wohlzufühlen und habe im Gegenzug auch interessanten Input bzw. Content geliefert, der Anreiz für Neue bietet, sich hier anzumelden und Eure anderen Angebote zu nutzen. Nun habe ich aber bei jedem Beitrag, den ich schreibe, das Gefühl, dass ich Werbung mache und Content liefere, um anderen damit das hier schon vielzitierte feste Gehalt zu finanzieren, gerade eben auch wegen der Werbelinks IN meinen Texten. Kann sein, dass ich da nun besonders empfindlich bin, weil ich als Freiberuflerin auch selber täglich etwas Neues schaffen muss, wenn ich meine Miete bezahlen möchte, aber unabhängig davon finde ich einfach, dass die Gegenleistung nicht mehr stimmt, wenn man so lapidar mit uns umgeht und sich über Wünsche und Kritik so hinwegsetzt wie das in der Vergangenheit passiert ist.
Ich schätze Eure beiden Statements hier sehr, aber sie kommen wohl zu spät. Daher verstehe ich gut, dass sich viele verabschiedet haben. Euer wichtigstes Kapital zieht sich zurück, ich würde sagen: Dumm gelaufen. Die Idee, andere für sich arbeiten zu lassen, funktioniert eben nur solange, bis das bemerkt wird.