Ich komme auch aus einer Patchworkfamilie und kann deshalb die Gedanken, die du dir machst, ein bisschen nachvollziehen. Allerdings gibt es bei uns zum Glück nicht so viele Schwierigkeiten, weil sich alle noch sehr gut verstehen oder zumindest ertragen können, im selben Raum miteinander zu sein. Aber bei mir ging's z.B. um die Eltern meines leiblichen Vaters. Habe ewig überlegt, ob ich die mit einladen soll. Aber dann kam ich zu dem Schluss: Ich habe sie noch nie gesehen, sie haben keinerlei Anstalten gemacht, mich kennenzulernen - warum sollte ich Fremde auf meine Hochzeit einladen? Und schwupps.
Trotzdem habe ich im Zuge der Einladungs-Vorbereitung sehr viel mit meiner Mama geredet, um mir einen überblick zu verschaffen und solche Themen einschätzen zu können.
Ich denke auch, ein offenes Gespräch ist hier die einizge Möglichkeit. Stell klar, dass dir dieser Mensch wichtig ist und dass du ihn gerne dabei haben möchtest. Und dann schau, ob du mit deiner Mama und den anderen Betroffenen da eine Lösung findest.
Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen! Versuch, etwas zu entspannen - du kannst dir nicht für andere Leute deren Kopf zerbrechen.
"Da dieser Mann im meinem Leben eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hat und ich pers. keinen Grund habe auf ihn sauer zu sein"
Das ist wohl der Knackpunkt: DU hast kein Problem mit ihm, es ist ein wichtiger Mensch für DICH und du möchtest ihn auf DEINER Hochzeit dabei haben.
Falls dir das bei den Überlegungen zur Sitzordnung hilft: Wir sind gerade am Überlegen, keine Sitzordnung (außer am Brauttisch) zu planen, sondern die Tische so flexibel zu gestalten, dass an jedem Tisch ca. 6-12 Leute sitzen können. Dann würden wir die Leute beim Sektempfang darauf hinweisen, dass sie ihre Plätze frei wählen können - so wie wenn man "normal" mit einer großen Gruppe in einem Wirtshaus zum Essen geht.
Die Idee ist mir gekommen, als ich an die Beerdigung meines Papas gedacht habe. Da waren wir auch fast 100 Leute beim Essen hinterher, es gab keine Sitzordnung, und die Gruppen haben sich ganz einfach und ohne Probleme so zusammengefunden, wie sie sich am besten verstanden haben.
Und wenn das bei einer Beerdigung klappt - warum sollte es nicht genauso bei einer Hochzeit funktionieren? Schließlich sollten die Leute doch selber am besten wissen, neben wem sie gerne sitzen möchten.
Ob wir das allerdings durchziehen, ist noch nciht sicher