Beiträge von Luna-P

    Hallo Basti,

    so ein Thema ist bei uns auch gerade brandaktuell, sodass ich auf der Suche nach Meinungen auf Deinen Beitrag gestoßen bin und mich direkt angemeldet habe, um zu reagieren.

    Besonders schockierend finde ich, dass es ausgerechnet so nahestehende Personen sind, die hier rücksichtslos ihre Meinung abgeben müssen. Das ist bei uns ganz genauso - als ob es ein ungeschriebenes Gesetz gäbe, dass Meinungen von Eltern/Geschwistern immer eingebracht werden müssen. Ob sie aber angemessen sind, steht auf einem anderen Blatt. Und gerade das verletzt uns dann am meisten, denn es sind gerade die Personen, die uns am besten kennen sollten und von denen wir am meisten Unterstützung und Verständnis (auch moralisch) erwarten dürften. Und in diesem Fall hat man nicht nur kein Verständnis für Eure Situation, keinen Respekt vor Euren Wünschen und zwingt Euch obendrauf noch die eigenen egoistischen Bedürfnisse auf. Und versucht euch auch noch Schuldgefühle zu geben und in die Pflicht für eine Lösung zu nehmen. Eure Gefühle und Reaktionen sind nicht übertrieben, im Gegenteil, Ihr habt sogar einiges an Geduld aufgebracht, aber auch die hat Grenzen. Natürlich ist das Eure Feier, Ihr seid die Gastgeber und macht die Regeln. Das will aber kein Gast hören. Anscheinend fühlen sich die Trauzeugen so dermaßen wichtig, dass sie vergessen, wer hier die Hauptrolle spielt. Man muss es einfach so sagen: Es ist eine Frechtheit, dass sie Euch wegen Banalitäten wie Klamotten, die sie nicht mal 24h tragen müssen, das Leben zur Hölle machen. Genau wie all die anderen Gründe für den Unmut - das ist alles verkraftbar und das ist NICHTS, was es wert wäre Eure Beziehung auf's Spiel zu setzen. (Zu dem JGA wäre ich als Braut nicht mehr hingegangen nach all dem Kindergarten. Kaffeekränzchen mit den lieben Leuten, die keinen Stress machen, genügt dann auch.)

    Wie also verhalten...das ist auch eine Frage, auf die wir noch die Antwort finden müssen. Traurig, dass man erst heiraten muss, um solche Seiten an Menschen zu entdecken. Es ist Euer Tag, man sollte hier selbst egoistisch sein dürfen. Gleichwohl muss man auch die Konsequenzen im Blick behalten. Ich glaube, die Rachegefühle werden abflauen. Versucht es euch selbst als Hochzeitspaar bestmöglich Recht zu machen. Ihr würdet Euch bestimmt im Nachgang nicht gut fühlen, weitere Gefühle zu verletzen, auch wenn Ihr selbst gerade sehr verletzt seid. Einen Kontaktabbruch halte ich für sehr schwierig. Wenn Ihr diese Menschen zu Euren Trauzeugen gemacht habt, gehe ich davon aus, dass Ihr davor ein super Verhältnis hattet. Oder war das nur pro forma? Es könnte langfristig sehr belastend sein und das auch für Eure Mütter oder andere Angehörige, die ja zum Glück vernünftig sind. Vielleicht reicht es, wenn Ihr Ihnen das Amt der Trauzeugen entzieht, denn sie stehen anscheinend ohnehin nicht hinter Euren Entscheidungen. Aber Eure Hochzeit als Schlachtfeld nutzen, um zu zeigen, dass Ihr nicht alles mit Euch machen lasst, ist vermutlich nicht der diplomatische Weg. Das Mindeste wäre wohl nochmal ein klärendes Gespräch, wenn sich die Gemüter beruhigt haben (vielleicht mit einer neutralen Person als Streitschlichter?), damit der Gegenpartei klar wird, mit welchen Gefühlen man Euch zurückgelassen hat und was letztlich die Erwartungen aneinander sind.